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Organisation und Ablauf: Warenausgang

Der Warenausgang ist entsprechend der Definition eine Bestandsminderung, in der Lagerbuchhaltung ein Soll. Ihm liegt immer eine Materialanforderung aus der Produktion (ungeplanter Abgang), ein Auftrag (Kommissionierung) oder eine Bestellung eines Kunden (Versand) zugrunde. Diese Belege werden in der Lagerbuchhaltung geführt, eine Materialanforderung als Ausgabebeleg oder ein Kommissionierauftrag werden ausgegeben.

Dieser Abgang vollzieht sich in mehreren Schritten:

  1. Die Anforderung wird in der Buchhaltung als geplante Disposition oder ungeplanter Abgang registriert.

  2. Ein Ausgabebeleg oder ein Auftrag (Kommissionierliste) wird erzeugt. Er enthält neben den Auftragsdaten (Lieferscheinnummer oder Kommissionsnummer) die Artikelnummer (Lagernummer), die Artikelbezeichnung und Menge, idealerweise auch den Lagerort und die Bedarfsstelle (Kostenstelle).
    Außerdem kann er Angaben zur Art der Verpackung oder Bereitstellung enthalten, in den meisten Fällen einen Termin zur Fertigstellung

  3. Der Auftrag wird abgearbeitet (kommissioniert), also alle aufgeführten Artikel im Lager gesammelt - bei Fehlmengen oder Fehlbeständen muss eine automatische Rückmeldung erfolgen, die, falls nicht schon bekannt, den Bestellvorgang auslösen muss.

  4. Der Auftrag wird, sofern ganz oder teilweise zusammengestell, am Ausgabepunkt bereitgestellt. Die Verfahren sind die statische (auf Kommissionslager, Versandlager) oder dynamische (direkt zur Bedarfsstelle) Bereitstellung

  5. Der Beleg wird in der Lagerbuchhaltung bearbeitet, die Entnahme wird als Bestandsänderung in der Lagerbuchführung als Abbuchung der Positionen erfasst

Im Anschluss an die Bereitstellung als Folge der Entnahme folgt die Weiterverarbeitung als Versand oder als Produktionsauftrag. Diese Abgabe an die Bedarfsstelle wird auch als (Material-)Ausgabe bezeichnet.