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Organisation und Ablauf: Bereitstellung von Waren

Statische und dynamische Bereitstellung

Es gibt zwei unterschiedliche Arten der Bereitstellung von Waren: Die statische und dynamische.

Bei der statischen Bereitstellung erfolgt die Entnahme der Ware vor Ort von einem Mitarbeiter, diese muss sich also zum Lagerplatz der Ware begeben - Mann zur Ware

Vorteil: Bei geeigneter Wahl der Lagerorte (ABC-Klassifizierung) sind hohe Kommissionierleistungen möglich, der Investitionsaufwand ist dabei gering

Nachteil: Da der Mitarbeiter zur Ware muss, sind hohe Wegzeiten einzukalkulieren. Die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung wird durch den Zwang, heben und tragen zu müssen, eingeschränkt.

Bei der dynamischen Bereitstellung wird die Ware über geeignete Fördermittel zum Mitarbeiter transportiert, der die Entnahme dann von seinem Arbeitsplatz aus vornimmt - Ware zum Mann

Vorteil: Wegzeiten entfallen, da der Mitarbeiter an einem Ort bleibt und die Ware zu ihm transportiert wird. Die Arbeitsplatzgestaltung unter ergonomischen Gesichtspunkten erweist sich als leichter als im oben genannten Beispiel.

Nachteil: Wartezeiten auf die Ware können entstehen, bei Ausfall der Fördereinheit kann keine Arbeitsleistung mehr erfolgen. Zudem sind die Investitionskosten ziemlich hoch.

Zentrale und Dezentrale Bereitstellung

Diese Begriffe erklären die Verteilung der Ware an die Produktion oder weiterverarbeitende Stelle.

Von zentraler Bereitstellung spricht man, wenn die kommissionierte Ware an einem Ort zentral gelagert wird, (Das können auch mehrere Läger sein) und dort zur weiteren Bearbeitung durch Stellen im Arbeisprozess abgeholt werden. Zur zentralen Abgabe gehört also die Lagerung der kommissionierten Ware an einem Lagerplatz, der Ortsgebunden ist.

Als Beispiel dient das Kommissionslager, in dem alle Kommissionieraufträge gesammelt werden, um von dort zentral weiterverteilt zu werden. Termingebunden werden dort die einzelnen Aufträge vom Empfänger abgeholt, in der Produktion weiterverarbeitet und dann als Halb- oder Fertigprodukt wieder eingelagert, oder, falls diesem auch ein Versandlager angeschlossen ist, der Versand von dort aus erfolgt.

Die dezentrale Bereitstellung umfasst hingegen den Transport aus dem Lagerbereich in die Weiterverarbeitung vor Ort, d.h. ein Verteiler transportiert z.B. alle auftragsnotwendigen Teile zu den einzelnen Stellen im Produktionsbetrieb, oder füllt vor Ort die Produktionsläger aus dem zentralen Bestand des Lagers auf. Sinnvoll ist diese Art der Abgabe beispielsweise in Produktionsstätten der Feinmechanik und Elektronik, in der kleine Teille in großer Stückzahl meist halb oder vollautomatisch gefertigt werden, und ein Bedarf durch die Produktionsweise vorausberechenbar ist.


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