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Kosten-Leistung-Rechnung

Die Kosten- Leistungsrechnung dient der Kontrolle der Wirtschaftlichkeit im Untenehmen/Betrieb. Sie ist in Zusammenhang mit der Planungsrechnung und Auswertung als Instrumentarium zur Ermittlung der leistungsbezogenen Kosten zu betrachten. Normalerweise hat sie keinerlei rechtliche oder sonst für dritte relevante Funktion, da die Durchfühung und Erstellung einer KLR freiwillig ist. Auch als direktes Planungselement zur Preisermittlung der produzierten Waren ist sie unwirksam, da zu starr. Allerdings kann sie als Anhaltspunkt und Tendenzlinie durchaus als Kontrollinstrumentarium in die Auswertung und Planung einfließen.

Sie unterteilt sich in zwei Teile:

Betriebsabrechnung (die Vollkostenrechnung)

Teilkostenrechnung (Einzel-Kalkulation)

Vollkostenrechnung

Bei der Vollkostenrechnung werden alle Kosten auf die Produkte verteilt und verrechnet

Sie untergliedert sich in:

  • Kostenartenrechnung

  • Kostenstellenrechnung

  • Kostenträgerstückrechnung

Kostenartenrechnung

Kostenarten sind grundsätzlich abhängig von der Art der verbrauchten Güter. Demzufolge werden diese Kostenarten in die Kostenartenhauptgruppen unterteilt und im Kostenartenverzeichnis eingetragen.

Beispiel für ein solches Verzeichnis:

  1. Löhne
  2. Gehälter
  3. Sozialkosten
  4. Materialkosten
  5. Kapitalkosten
  6. Fremdleistungskosten
  7. Steuern und Abgaben
  8. frei
  9. frei
  10. frei

Abhängig von diesen Kostenarten können sämtliche laufenden Kosten unterschieden und klassifiziert werden. Ziel ist die Erfassung sämtlicher Kosten einer Abrechnungsperiode:

Übernahme betriebsbezogener Aufwendungen (siehe oben) aus der Geschäftsbuchhaltung

Ermittlung der Zusatzkosten ( z.B. Abschreibungen, Zinsen, Sonderaufwendungen)

Ein besonderes Interesse verdient hierbei der Punkt Abschreibung, der neben der gesetzlich zulässigen linearen oder progressiven Abschreibung den nominalen Wert eines Objektes veranschlagt, die kalkulatorische Abschreibung, der auch den imaginären Wert der Preisentwicklung mit in die Kalkulation einfließen lässt.

Bsp.: kalkulatorische Abschreibung:

 

Bilanzielle Abschreibung

Kalkulatorische Abschreibung

Abschreibungssumme

max. Anschaffungskosten

50000

Wiederbeschaffungskosten

60000

Abschr. Methode

linear (gleichbleibend) oder depressiv (fallend)

 

nur linear sinnvoll

dient der Preiskalkulation und der Substanzerhaltung

Nutzungsdauer   5J   5J
Abschreibungsbetrag / Jahr 50000 : 5 10000 60000: 5 12000
Grundsatz nominelle Substanzerhaltung

substantielle Substanzerhaltung

Ziel ist also, neben der FIBU-technischen Abschreibung (erste Spalte) auch und vor allem den erwarteten Mehraufwand für Ersatzanschaffung und Unterhalt mit in die Kalkulation aufzunehmen.

Weitere Beispiele:

gezahlter Fremdkapitalzins => kalkulatorischer Zins

Anschaffungspreise Rohstoffe => Verrechnungspreise

eingetretene Wagnisse => kalkulatorische Wagnisse

Kostenstellenrechnung

Kostenstellen sind organisatorische Einheiten mit einheitlichem, abgrenzbaren Tätigkeitsfeld (z.B.: Abteilung, Produktionsstrasse, Drehbank)

Die Kostenstellenrechnung basiert auf der Annahme, dass alle Kosten, die im Unternehmen entstehen, neben den direkten Kosten für das eigentliche Produkt auch weitere Kosten beinhaltet. Diese anderen Kosten (die nicht in die Kostenträgerrechnung eingebracht werden) fließen in die Kostenstellen ein. Somit unterscheidet die Kostenstellenrechnung die Kostenstellen in:

    1. Hauptkostenstellen, wie:

      • Material

      • Fertigung

      • Verwaltung

      • Vertrieb

      • Forschung und Entwicklung (in Großbetrieben)

    2. Fertigungshilfsstellen

Abteilungen, die nicht der Produktion selbst, sonder der Erhaltung der Produktivität zuzuordnen sind ( z.B.: Wartung, Arbeitsvorbereitung, Planung und Konstruktion); ihre Kosten werden den Hauptkostenträgern nach einem Schlüssel zugeordnet

  1. Allgemeine Kostenstellen

    Alle Kostenstellen, deren Kosten keiner der Hauptkostenstellen allein zugeordnet werden könne, sonder auf alle verteilt werden ( z.B.: Energieversorgung, Werkschutz, Sozialeinrichtungen)

Die Kostenstellen eines Betriebes werden in einem KOSTENSTELLEVERZEICHNIS festgehalten und der besseren Übersicht halber numeriert ( Datenverarbeitung)

Ein Beispiel für ein Kostenstellenverzeichnis:

  1. Allgemeiner Bereich
    000
    Kostenstelle Grundstück und Gebäude
    001
    Kostenstelle Wasser
    002
    Kostenstelle Stromerzeugung
    003
    Sozialeinrichtungen
    004
    Werksschutz
  2. Materialbereich
    100
    Einkauf
    101
    Materialannahme
    102
    Materialprüfung und Qualitätskontrolle
    103
    Materiallager
    104
    Endkontrolle/Prüffeld
  3. Fertigung: Fertigungshilfstellen (20)
    200
    Technische Leitung
    201
    Technisches Büro / Planung
    202
    Fertigungsplanung
    203
    Arbeitsvorbereitung
    Fertigungshauptstellen (21)
    210
    Stanzerei
    211
    Dreherei
    212
    Schlosserei
    213
    Wickelei
    214
    Steuerungsbau
    215
    Leitungsbau
    216
    Elektronikbau
    ...
    ...
    255
    Endmontage
  4. Verwaltung
    300
    Kaufmännische Leitung
    301
    Auswertung und Berichtswesen
    302
    Planungsrechnung
    303
    Geschäftsbuchhaltung (FIBU)
    304
    Betriebsbuchhaltung (BAB)
    305
    Personalbüro
    306
    Zentrale
  5. Absatz (Vertrieb)
    400
    Fertigteilelager
    401
    Verkauf
    402
    Versand-Export-Abteilung
    403
    Marketing
    404
    Public Relation Abteilung