Generell ist die Verwendung von EDV in modernen Lägern nicht mehr wegzudenken. Der Grund dafür liegt zum einen in der Geschwindigkeit der Verarbeitung und Bereitstellung aller für Verwaltung und Bestandsführung notwendiger Daten, unabhängig vom Erfassungssystem (Skontraktions-, Inventur- oder Retrogade Methode) und der Art des Lagers (Block/Bodenlagerung, Flachlager mit Gang- und Etagenaufbau oder Hochregallager) und unabhängig von der Organisation (Festplatz oder chaotisches System), andererseits in der interaktiven strukturübergreifenden internen Kommunikationsmöglichkeit mit schneller Abrufbarkeit und Weiterleitung an andere spezifische Entscheidungsträger und User.
Die Einteilung des Lagers in die Bereiche Produktions-, Versand-, Eingangs-, Halb- und Fertigteillager kann mit Hilfe der EDV nicht allein räumlich, sondern auch organisatorisch ohne separate räumliche Trennung erfolgen.
Diese Zusammenfassung der Lagerorte und Einrichtungen innerhalb des Betriebes wird ob ihrer verschiedenen Aufgabenstellungen und Handlinganforderungen zu einem in der Struktur einem Logistikzentrum gleichenden Verteilzentrum führen.
In diesem bildet das administrativ geschlossene Lager mit allen zugehörigen Unterabteilungen die zentrale Verwaltung und Kontrolle des innerbetrieblichen Materialflusses als Schnittstelle zur externen Logistikkette.
Nimmt man alle Lagertypen und Benutzungsarten zusammen, kann man in einer groben Zusammenstellung folgende Funktionen für die DV im Lager als Verteilzentrum erkennen:
Diese Aufgabenstellungen werden in der EDV über eigens geschaffene Programme oder Programmmodule in einem intern vernetzten Datenverarbeitungssystem in den einzelnen Bereichen auf einzelnen Workstations (Clients) abgewickelt.
EDV ist ein Resultat aus zwei grundsätzlichen Komponenten: HARDWARE und SOFTWARE
Als Hardware bezeichnet man die sogenannte Peripherie und den Computer als Kernstück einer EDV-Anlage, als Software bezeichnet man das Betriebssystem und die Anwendungsprogramme, über die ein Anwender (i.f. USER) mit dem Computer kommuniziert und arbeitet.
Die Hardware umfasst den elektronischen Bereich der EDV, die Daten werden in einem binären System (0 und 1) in Maschinensprache verarbeitet. Dieses Zahlensystem findet Eingang im sog. HEX-Code, bei dem die Kombination aus 4 binären Zahlen (0000 - 1111) als Zahl-Buchstabe von 0-9 und A-F dargestellt wird. Die Eingabe über die Tastatur an einem Terminal (Arbeitsstation in Netzwerken oder Großrechneranlagen) oder am PC wird über den ANSI oder ASCII-Code verschlüsselt und in Maschinensprache übersetzt. Die Ausgabe am Monitor über die Grafikarte (übersetzung von digitalen Informationen in analoge Größen) oder am Drucker erfolgt über Softwaretreiber, die den Machinencode in lesbare Zeichen übersetzen. Datenträger (z.B. Festplatte) speichern diese Informationen in eigenen Verfahren, d.h. binär in HEX-Code, die Umsetzung erfolgt hierbei über das Betriebssystem (i.e. Software: MS-Dos, AS400, Unix, Linux, Windows 95, Windows NT, Novell-Dos, etc...). Diese Rechenoperationen, sowie die notwendigen Operationen durch die Anwendungssoftware (Z.B. Textverarbeitung) werden durch die CPU mit Hilfe des Arbeitsspeichers (RAM) abgewickelt.
Die Software bildet eine Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Diese Programme geben dem Computer erst „Leben“, was nichts anderes heißt: Ohne Software ist ein Computer völlig nutzlos. Die Umsetzung der Aufgabe in ein Programm wird von Programmieren abgewickelt, die diese Aufgaben analysieren und einen Maschienencode, der diese Aufgabe als Ablauf errechnet, generieren. Dieses Programm (z.B MS-Word oder Excel, Lotus Notes oder Staroffice, D-base oder Paradox, Acces, AS400, Linux, etc...) wird auf dem Computer installiert und kann dann den Anwender in die Lage versetzen, eine Aufgabe, wie z.B. eine Informationsverarbeitung, zu erfüllen.
Diese Übersetzungen zwischen verschiedenen Datenformaten und die Umsetzung in Information geschehen für den User unsichtbar im Hintergrund, da der Einsatz der verschiedenen Hilfsmittel und Programme aufeinander abgestimmt wird, um die eigentliche Aufgabe (z.B Dateneingabe, Buchungen oder Etikettenerstellung) erfüllen zu können.
Die Einteilung der einzelnen Komponenten im tabellarischen Überblick:
HARDWARE | SOFTWARE |
---|---|
CPU (Zentral-Prozessing-Unit) | BIOS (Programm vom Hersteller des Mainboards, das alle Aufgaben der Verwaltung und Kommunikation der im Computer verbundenen Komponenten übernimmt - unabhängig vom Betriebssystem) |
Arbeitsspeicher (RAM –Read Access Memory) | |
Cache (schneller RAM zum Zwischenspeichern) | |
Mainboard (Träger der CPU, RAM, Schnittstellen, Erweiterungskarten...) | |
Datenträger (Massenspeichermedien) | Betriebssystem |
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Peripherie (Ein- Ausgabegeräte) | |
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Erweiterungskarten | Treiber (Betriebssystem) |
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Grafikkarte | Schnittstelle: Treiber (Digital in RGB) |
Schnittstellen (COM-LPT-USB-SCSI): Anschluss von Peripheriegeräten | Schnittstellentreiber |
STAND-ALONE-SYSTEM und ERWEITERUNGEN
- Steuerungen (SPS, CAM, PLT) - Taschenrechner |
integrierte Software mit Ablauf- und Speichereinflussnahme - Programmierbare Abläufe über Gerät selbst oder Eingabegeräte (Pogrammiergerät) |
Anwendungssoftware:
Datenbanken,Tabellenkalkulation,Grafiksoftware Textverarbeitung, Organizer, CAD, DTP, etc |
Die Arbeitsweise eines Computers ist mit der eines Abakus vergleichbar. Grundsätzlich werden Binärinformation (wie die Kugeln) über Addition mit anderen Binärinformationen zu einer neuen Binärinformation verknüpft. Die Maßeinheit hierfür nennt man Bit ( 1 und 0) und Byte (acht Bit). Dieser Ablauf besteht im Grundsatz aus drei Schritten:
Daher sind die Informationsleitungen in einem Computer in grundsätzlich zwei Abteilungen unterteilt: Daten und Adressleitungen (Hinzu kommen noch die Interruptleitungen –IRQ- beim IBM-kompatiblen System. Diese geben über ein Signal eine Vorrangstellung für die Informationen an den Prozessor und umgekehrt weiter). Die Informationen werden über den DATENBUS, die Zielanweisung und Herkunft über den ADRESSBUS übermittelt.
Diese Daten werden mit der Adresse im Arbeitsspeicher (RAM) abgelegt, um weiter Daten zu verarbeiten, den Zwischenergebnissen hinzuzufügen und die Rechenoperationen als Ergebnis wieder zur Ausgabe zu geben. Die Information kann als Ergebnis zur Grafikkarte (Bildschirm), zur Festplatte (Speichern) und zu anderen Ausgabegeräten (z.B. Drucker, Modem, Soundkarte) weitergeleitet werden.
Die Kontrolle des Datenstroms über die Busleitungen übernimmt ein sog. Buscontroller in Verbindung mit dem Prozessor. Er kontrolliert eigenständig die Datenrichtung, übernimmt die Adressierung des Arbeitsspeichers und übergibt die Kontrolle der Daten an Schnittstellenbausteine und Erweiterungsarten, wenn der Prozessor diesen Befehl gibt. Die Kommunikation zwischen den Komponenten wird über ein kleines Programm gesteuert, welches man als BIOS bezeichnet. Dieses Programm wird beim Einschalten des Computers in den Arbeitsspeicher geladen und übergibt erst nach Initialisierung des Systems (Verknüpfung und Einrichtung aller elektronischen Baugruppen zu einem System) die Befehlskontrolle an das Betriebsystem, welches alle weiteren Schritte (Laden der Daten, der Bedienerführung und Oberfläche, Landessprachencode und Treiber, sowie Bereitstellung der Anwendungssoftware) übernimmt.
CPU (s) | Buscontroller | BIOS | Buscontroller | RAM |
---|---|---|---|---|
BUS | Daten + Adresse | |||
Monitor | Grafikkarte | Festplatte | ||
Tastatur | Chip | Netzwerkkarte | SCSI | |
Betriebssystem | ||||
Steuerbefehle | Daten +Adresse | Ergebnis | ||
Maus | Treiber | API => | Software | |
COM (z.B.Modem) | CAPI-Treiber | API => | Software | |
LPT (z.B. Drucker) | Treiber | API => | Software | |
USB (z.B. Scanner) | Treiber | API => | Software |
Die Verknüpfung der Hardwarekomponenten erfolgt, sofern nicht direkt vom BIOS unterstützt, über sogenannte Treiber. Das sind kleine Programme, die die Kommunikation und den Datenaustausch zwischen Betriebssystem und Harware steuern. Sie werden vom Betriebssystem bei Bedarf oder permanent in den Arbeitsspeicher geladen.
Zu diesen Treibern zählen auch die für die systemübergreifende Kommunikation wichtigen Netzwerkprotokolle.
Netzwerk nennt man die physikalische Verbindung mehrerer Computer zu einem Netz, in dem Daten ausgetauscht werden. Die Verbindung besteht aus der Verkabelung der Einzelrechner über Netzwerkkabel und die Übertragung der Daten über Netzwerkkarten in den einzelnen Arbeitsstationen (= Clients). Die Verwaltung übernimmt dabei ein Server (=Hauptrechner, Datenzentralspeicher, Rechenzentrum).
Es gibt verschieden Formen der Verkabelung, die wichtigsten im Überblick:
In der Praxis werden meist verschiedene Netwerktopologien zu einem Netzwerk zusammengefasst, die Übermittlung der Datenpakete wird hierbei von Bridges oder Gateways übernommen. Das Resultat der Verbindung von Netzwerken innerhalb eines Gebäudes oder Betriebes und die Anbindung an das Internet, oder die Verbindung von Netzwerken an verschieden Standorten über Telefonleitung, Funkrichtstrecke oder Sateliten und Internet führt zu kurzen Kommunikationswegen und einem hohen Datentransfer der Unternehmungen untereinander. Die Einteilung eines Netzwerkes nach Größe ist hierbei LAN (Lokal Area Network) für innerbetriebliche, relativ kleine Netzwerke und WAN (Wide Area Network) für standort- und gebäudeübergreifende Netzwerke mit relativ vielen Arbeitsstationen und Verknüpfung mehrerer LAN über Gateways/Bridges.
Das Internet hingegen ist ein weltweites Netz, in dem verschiedenste Systeme mit unterschiedlichsten Plattformen miteinander verknüpft sind. Die Kommunikation kann hierbei nicht plattformspezifisch wie in einem internen Netz ablaufen, sondern erforderte die Schaffung eines neuen Softwarestandardes, der unabhängig von Betriebssystem und Prozessorstruktur arbeitet. Zu nennen sind hier HTML (Hypertext Markup Language), womit Internetseiten (Sites. Homepages) programmiert werden, JAVA und JAVA-Script, eine plattformunabhängige Programmiersprache für einfache Applikationen. Hinzugekommen sind noch D-HTML, PHP, SHTML, ActiveX usw. die jedoch noch nicht so weit unabhängig von den unterschiedlichen Browsern und Betriebsystemen sind, um tatsächlich von allen verwendet werden zu können.
Die Übermittlung von Daten in dieser Sparte über das HTTP- und FTP-Protokoll (Das sind die gängigsten Übertragungsprotokolle im Internet) innerhalb eines betriebsinternen Netzwerkes nennt man INTRANET. Dabei agiert ein interner Server als Proxyserver, der auch extern über Standleitung als WEB-SERVER dienen kann und Daten und HTML-Seiten bereitstellt.
Wichtig ist hierbei, dass zur Erreichung einer weiten Kommunikation ein von allen Systemen verstandenes Netzwerkprotokoll benutzt wird, über das diese Daten überhaupt erst transportiert werden können: Das TCP/IP-Protokoll. Der Begriff IP-Adresse, den man eventuell vom Internet her kennt, ist nichts anderes als ein Adresscode, der in vier Blöcken einen Teilnehmer adressieren kann. Der Aufbau ist:
Block: | 1 | 2 | 3 | 4 |
Wert: | 192 | 168 | 0 | 1 |
Synonym: | Staat | Ort | Strasse | Hausnummer |
Hier seien nur namentlich einige genannt (Die Reihenfolge entspricht den Ebenen): SPX/IPX, AppleTalk, NetBUI - NetBIOS, PPP, UUCP - FTP, HTTP, TELNET
Um die Ebenen zu verstehen, sollte man sich das Bild des PCs vor Augen führen, in dem bestimmte Hirarchien zu erkennen sind:
Hirarchie (Ebenen) -> | |||
Hardware | Bios | OS (Betriebssystem) | API |
OSI - Modell für Netzwerke | |
---|---|
Physical Layer | Topologie (Verkabelung, Karten...) |
Data Link Layer | Zugriffsverfahren (z.B. IEEE802.3-Ethernet) |
Network Layer | IPX oder IP |
Transport Layer | SPX oder TCP |
Session Layer | NCW (NetwareCoreProtokoll) |
Die Planung des Umfanges der einzelnen Komponenten und Programme in Hinblick auf die zu erfüllenden Aufgaben und die Auswahl und Festlegung der Netzwerkumgebung zur Verkettung der Einzelplatzsysteme zu einem Gesamtsystem sind wichtige Aufgaben der Systemadministratoren.
Ihre erfolgreiche Arbeit entscheidet über Erfolg und Misserfolg bei der Automatisierung und zentralen Datenverarbeitung in den einzelne Bereichen der internen Logistik, Personalbüro und Buchhaltung.
In einem homogenen oder Einplatzsystem ist die Abstimmung der einzelnen Anwendungen (Software) im Idealfall durch das Betriebssystem vorgegeben. Dabei werden vom Betriebssystem Softwareschnittstellen (sog. API - Aplikation Prozess Interface) bereitgestellt, über die verschieden Softwaregattungen gemeinsam auf Ressourcen, Treiber und Applikationen zugreifen können. Ein wichtiges Hilfsmittel im täglichen Umgang ist beispielesweise das sog. OLE-Verfahren (object link & embedding), die Einbindung von Softwareobjekten in eine andere Anwendung.
Die Zwischenablage (Auschneiden und Einfügen) über eine temporäre Datei oder die Datenbankschnittstellen (ODBC –Treiber) sind weitere wichtige Verbindungsglieder der Software untereinander. All dies Schnittstellen wirken betriebssystemintern, d.h. eine Übergabe an Programme unter anderer Betriebsystemebene erfordert kompliziertere Softwareschnittstellen.
Man sieht also, dass die Komplexität dieser Prozesse, wie beispielsweise das Austauschen von Datensätzen im Lagerbuchhaltungssystem mit Textverarbeitungsprogrammen (z.B. Artikelnummer, Bezeichnung und Lagerplatz und Menge) schon innerhalb eines Einzelplatzsystems unter dem selben Betriebssystem eine komplizierte Umsetzung erfordert. Ungleich schwieriger gestaltet sich dieser Datenaustausch in heterogenen Systemen mit plattformübergreifenden (unterschiedliche Betriebssysteme und Applikationen) oder in Netzwerken mit mehren Arbeitsplätzen.
Um also ein erfolgreiches Arbeiten innerhalb eines Betriebes zu gewährleisten, ist eine genaue Analyse der Aufgaben und Probleme im Vorfeld der Planung und Durchführung zur Schaffung eines homogenen Netzwerkes mit spezifischer Abstimmung der Softwarekomponenten erforderlich. Diese Aufgabe sollte in jedem Fall von Spezialisten erfüllt werden, da die dafür notwendigen Kenntnisse recht umfangreich sind und die Probleme mit wachsender Zahl der Arbeitsplätze (gemeint sind Bildschirmarbeitsplätze) in Art und Anzahl steigen werden.
Wie bereits angesprochen, dient ein lokales Netz (LAN) der Bereitstellung und Verwaltung von gemeinsam genutzten Daten und Programmen. Die Softwarehersteller bieten hier eine breite Palette an sogenannter OFFICE-SOFTWARE an, die einerseits auf jedem Einzelrechner installiert werden kann, andererseits auch die Möglichkeit bietet, einmalig im Netz auf dem Server bereitgestellt von mehreren Anwendern gleichzeitig genutzt werden kann. Die Dateien werden dabei über bestimmte Mechanismen auf dem aktuellen Stand gehalten. Die Einrichtung eines Servers mit allen relevanten Sicherheitsaspekten und Datensicherungsmechanismen ist eine anspruchsvolle und zeitintensive Aufgabe für einen Administrator. Die Datenpflege und Implementierung bestimmter Module in Programme, die Datenbankpflege und Administration, die Verwaltung von Usern und die Passworteinrichtung sind wichtige Aufgaben für eine EDV-Abteilung. Die Konfiguration der einzelnen Arbeitstationen und die Einrichtung der Server sollte in jedem Fall zentral von dieser Abteilung durchgeführt werden. Das ist wichtig, um verschiedene Arten und Plattformen (wie oben angesprochen) zu vermeiden. Die Probleme mit der Einbindung verschiedener Softwarelösungen in eine gemeinsame Oberfläche stellt eine Herausforderung dar, die nur von Fachkräften wirklich erfolgreich durchgeführt werden kann. Solche IT-Techniker sind aus der modernen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken.
Erschwerend kommt hinzu, dass Standardlösungen selten die spezifischen Anforderungen an ein Verwaltungs- und Buchungssystem im einzelnen Unternehmen erfüllen können - das Entwickeln und Finden von Einzellösungen und die Implementierung dieser Teilmodule ist ein wichtiges Instrumentarium zur Entwicklung einer leistungsfähigen (Unternehmens)Softwareumgebung.
Die zehn ,,Gebote" für den Umgang mit neuer EDV
Im folgenden werden einige Begriffe aus der EDV kurz erklärt. Die Übersicht dient dem Verständnis von Namen und Begriffen, ohne zu sehr in die Tiefe der EDV und Digitaltechnik einzusteigen.